Das Geheimnis zu langweilen besteht darin, alles zu sagen.
Voltaire
Schreiben fürs Fernsehen
Ein schwacher Text ramponiert selbst bestes Bildmaterial. Der immer naheliegende Griff zum sprachlichen Versatzstück lässt Beiträge schwächeln, mitunter vollständig abstürzen. Die ewigen Spitzen immer neuer Eisberge dümpeln quer durch sämtliche Klimazonen. Überall grünes Licht für allerlei Denkbares, besser noch: Undenkbares. Weitere Entwicklungen sind abzuwarten.
Mein Workshop richtet sich an Fernseh-Autoren und Redakteure die Berufserfahrung mit Reportagen und Magazinstücken mitbringen. Vorab reichen sie eigene Arbeiten ein, darunter mindestens ein mutmaßlich eher gelungenes Werk und eines nach eigener Einschätzung eher schwach auf – dem Schirm. In der Runde untersuchen wir Herangehensweisen, Prämissen, Schnitt-Dramaturgien, Musikauswahl. Unser Hauptaugenmerk liegt auf der sprachlichen Ebene, Zielsetzung der gemeinsamen Arbeit: Entschieden weg von allem was sprachlicher Konserven-Produktion entspringt, weg von Betroffenheitsprosa und Herzblut-Lyrik. Hin zu inspirierender, kraftvoller, eigener Sprache. Hin zum rasch aufhorchenden Publikum.
Interviewtechniken
Keine akribische Vorbereitung. Keine vorformulierten Fragen-Kataloge, am besten noch abgelesen, mit der Stoppuhr im Blick. Stattdessen: Zuhören. Reagieren. Intervenieren. Das wird ein Interview. Wir trainieren vor Kameras mit wechselnden Vorgaben. Kurzinterviews, investigative Konfrontation, Experten-Befragung, die einfühlende Annäherung. Mit realen Gesprächspartnern aus realen Umfeldern, Nachwuchskräften vor allem, ambitionierten Jung-Politikern, aufstrebenden Wirtschafts-, Lobby-, Behördenvertretern, Absolventen wissenschaftlicher Hochschulen, Künstlern am erhofften Beginn großer Karrieren. Die Zielsetzung hier: Weg von der Abfrage, weg vom Schema, hin zum lebendigen, hartnäckig insistierenden Gespräch vor der Kamera. Selbst auf der kurzen Distanz – am Ende mit Antworten.
Organisatorisches
Die zweitägigen Workshops sind auf 12 Teilnehmer begrenzt. Booster plus FFP2 obligatorisch. Vorrangige Veranstaltungsorte: Berlin, München, Köln. Weitere Einzelheiten auf Anfrage.